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Peat - Der Geruch des Moores

Es knistert und raucht und riecht so, wie es sein muss: ein Kaminfeuer in einem irischen Haus oder Pub. Im Herbst liegt über allen Dörfern dieser einzigartige Geruch, der beim Verbrennen getrockneter Torfscheite entsteht. Man könnte ins Schwärmen geraten, wenn es nicht auch die Kehrseite der Medaille gäbe - die Bedrohung der Moore durch den Jahrhunderte langen Abbau des Torfes.

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Nirgendwo in Europa gibt es noch so viele Moore wie in Irland. Nahe Clonfert entdecken wir eines der berühmten und geschützten Hochmoore Irlands, das Kilnaborris Bog. Wie alle Hochmoore in Irland ist es am Ende der letzten Eiszeit entstanden. Im Laufe von Jahrtausenden es es bis zu 10 Metern Höhe angewachsen. 

Die Tier- und Pflanzenwelt ist entsprechend hoch spezialisiert: ob Pfeifenten oder Rebhühner, Orchideen, Moorlilien, Sonnentau oder Glockenheide - ohne die irischen Moore gäbe es die Arten wohl nicht mehr.

Darüber hinaus ist das Moor ein gigantisches Archiv. Wer oder was ins Moor fällt, stirbt für gewöhnlich, aber es bleibt frisch. Auch nach tausenden von Jahren können Wissenschaftler deswegen ein genaues Bild der Flora und Fauna vergangener Jahrtausende zeichnen. Moore sind aber auch eine archäologische Fundgrube, obwohl das Moor seine Geheimnisse für Gewöhnlich nur zufällig Preis gibt. In den Sümpfen von Kilnaborris haben Archäologen 9000 Jahre alte Feuersteine gefunden. Wer hier von oben nach unten gräbt, tut mit jedem Spatenstich einen Schritt zurück in der Zeit. Mit etwas Glück oder Pech findet man auch die eine oder Leiche, Jahrhunderte tot, aber gut erhalten. Die Iren können Geschichten darüber erzählen - und machen es auch.

Und schließlich stolpern wir über merkwürdige Anhäufungen am Boden: Torfstiche. Noch heute haben viele Familien ihren eigenen Torfstich und wie er richtig gestochen und getrocknet wird, ist eine Wissenschaft für sich. Aus Ihnen entsteht das Aroma Irlands in den dunklen Jahreszeiten.

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